Andromeda
Blick hinunter in eine Felsschlucht. Ein Pfad ist im engen Talgrund
zu sehen. Geräusche kommen von Vögeln in der Ferne und vom Wind.
Man entdeckt nach einer Weile ganz unten, Rücken und Glieder an
die fast senkrechte Wand geschmiegt, die Gestalt einer nackten Frau.
Sie schaut herauf, die Beine sind leicht gespreizt, die Arme zur
Seite gestreckt. Plötzlich steht man vor ihr. Ihr Blick ist ruhig,
schwankt zwischen Neugier und Langeweile. Die Hand des Betrachters
greift langsam nach ihrem linken Arm, löst, ohne es zu wollen, ein
Stück Fleisch aus ihm. Kein Blut, der Körper scheint aus farbigem
Stuck zu bestehen. Die Hand zittert, vielleicht hat die Entdeckung
sie erschreckt, doch sie läßt das Stück des Armes, von dem heller
Sand bröckelt, nicht fallen. Ein Vogel schreit lauter, er fliegt
nun wohl zwischen den Felswänden.
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