2
Lange Zeit war die Frage offen, ob es
einen Ausgang gibt aus dem selbstbezüglichen Geist, nun mittels der
Apparate. Auch ich habe gesucht. Ist das Virtuelle ein Zerrspiegel des
Subjekts, das Maschinen bedient, und insofern ein anderes Spiel, das neue
Ergebnisse hat, die dem user zunächst ebenso entgehen wie den Ingenieuren.
Doch das Virtuelle ist uralt und jedem Träumer wohlbekannt. No exit!
Alle Ausgriffe verbleiben in der Spiegelwelt des Imaginären, die aus
den vergangenen Sehnsüchten der Menschen gemacht ist. Wie Hoffnungen
überhaupt aufkommen konnten? Daß im Austauch mit dem Eigenen
zumindest eins dieser Aliens zu treffen wäre am äußersten
Rand der gedeuteten Welt? Doch die Immanenz des Imaginären ist gebaut
wie microsoft windows, gestaffelt und geschichtet, hintereinander und untereinander,
aber flach. Und grenzenlos. Das Schreiben selbst braucht nur wenig Energie.
Der größte Teil muß herhalten für die permanente
Rotation der Betriebssysteme, um den Anschein zu erwecken und wachzuhalten,
daß das Ganze lebt wie ein menschlicher Körper, aufgeladen,
hochgefahren. Die Aktivität des users bleibt auf der Bildfläche,
spielt sich inmitten eines ausgelegten Feldes ab. Wohl gibt es körpernahe
und schriftnahe Ausfertigungen, also solche, welche die benachbarten Dimensionen
berühren. Irgendwie scheint das Leben der Bilder von daher zu stammen
und im Kern abzusterben. Das immerhin zeichnet den Rand vor dem Zentrum
aus. In den Marginalien wimmelt es, im Zentrum aber ist es tot. Es ist
töter als tot. Am tötesten. Eine solche Entdeckung läßt
sich nur verschmerzen, wenn man darauf verzichtet, den Unterschied von
Leben und Tod zu treffen. Sonst bleibt der Schmerz. Und die Wut. |